Obstanbau zwischen Leidenschaft und Klimawandel
Hagel und Frost fordern die Bauern heraus
Die Arbeit mit der Natur und mit dem Produkt, sei so vielseitig und interessant, das wecke einfach die Begeisterung, sagt Norbert Bernhard. Doch manchmal wird auch die Berufung zur Herausforderung: Wenn zum Beispiel der Klimawandel die Landwirtschaft erschwert oder Hagel und Frost die Ernte bedrohen. So wie 2017, als eisige Nächte den Blüten zusetzten und den Obstbauern große Einbußen brachten. „Wir hatten damals kein Einkommen“, sagt Hiltrud Bernhard. Im Jahr 2000 zerstörte dagegen ein heftiger Hagel die Plantagen. „Nach zehn Minuten war kein Blatt mehr am Baum.“
Denkt man in solchen Situationen auch mal ans Aufgeben? „Nein“, sagt Norbert Bernhard entschieden. „Wir leben ja mit diesen Bäumen. Wir pflanzen sie, ziehen sie hoch. Ich vergleiche das mal mit der Erziehung von Kindern: Bei jedem Schnitt überlegen wir, ob es dem Baum gut tut oder nicht. Irgendwann wird er dann fruchtbar und man hat seine Freude daran und erntet ihn. Das jedes Jahr wieder auf ein Neues mitzuerleben, das motiviert. Und wir hoffen natürlich jedes Mal, dass es auch Geld gibt, mit dem wir uns dann ernähren können.“ Dass ihr Sohn die Arbeit fortsetzen will, freut die beiden Landwirte sehr. „Mit seinem Erfahrungsschatz und Händchen für den Obstbau, wird Markus den Betrieb hervorragend führen“, sagt Norbert Bernhard. „Und es macht stolz, wenn es weitergeht. Es soll ja nicht enden, wenn wir aufhören: Ein Hof ist schließlich auf Generationen angelegt.“ Familie Bernhard hofft deshalb auf eine positive Zukunft im Obstbau und höhere Wertschätzung für regionales Obst, damit auch Sohn Markus einmal den Familienbetrieb in die Hände seiner Kinder übergeben kann.